
Die 7 unsichtbaren Positionierungsfehler, die verhindern, dass du als Branchenführer wahrgenommen wirst
Fehler #1: Austauschbare Sprache
Fehler #2: Kein "Warum du?" in der Kommunikation
Fehler #3: Reaktive statt proaktive Kommunikation
Fehler #4: Keine visuelle Wiedererkennbarkeit
Fehler #5: Du sprichst wie ein Anbieter, nicht wie ein Führender
Fehler #6: Keine Content-Architektur im Hintergrund
In der PropTech-Branche reicht es längst nicht mehr aus, einfach nur ein gutes Produkt zu haben. Während du dich auf die technische Exzellenz deiner Lösung konzentrierst, entgeht dir vielleicht, dass deine Positionierung im Markt über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Vordenkerstatus entsteht nicht zufällig – er ist das Ergebnis einer durchdachten Strategie.
Täglich suchen tausende Fachleute aus der Bau- und Immobilienbranche nach digitalen Lösungen für ihre Probleme. Doch warum finden sie ausgerechnet dein Produkt nicht? Die Antwort liegt oft in subtilen Positionierungsfehlern, die dich daran hindern, als Branchenführer wahrgenommen zu werden.
Fehler #1: Austauschbare Sprache
"Innovativ. Nachhaltig. Zukunftsorientiert." Klingt das bekannt? Diese Worthülsen findest du auf praktisch jeder PropTech-Website. Das Problem: Wenn alle dasselbe sagen, hört niemand mehr zu. Deine Sprache verschwindet im Rauschen des Marktes.
Statt leerer Floskeln brauchst du eine Sprache, die Emotionen weckt und deine einzigartige Perspektive vermittelt. Apple verkauft keine Computer – sie verkaufen ein Lebensgefühl. Warum sollte dein PropTech-Produkt nicht genauso begehrenswert sein?
So erzeugst du aus Worthülsen echte Wirkung:
Entwickle eine eigene Terminologie für deine Methodik
Erzähle konkrete Erfolgsgeschichten statt abstrakter Vorteile
Nutze Metaphern, die in der Zielgruppe Bilder erzeugen
Ein PropTech, das Gebäudemanagement revolutioniert, könnte statt "innovativer Lösung" von "digitalen Hausmeistern" sprechen, die "24/7 unsichtbar im Hintergrund arbeiten" – plötzlich entsteht ein Bild im Kopf des Lesers.
Fehler #2: Kein "Warum du?" in der Kommunikation
Deine Kunden wollen nicht nur wissen, was dein Produkt kann, sondern warum ausgerechnet du es anbietest. Die persönliche Perspektive fehlt in den meisten PropTech-Marketingstrategien vollständig.
Was macht dich und dein Angebot unverwechselbar? Vielleicht hast du selbst 25 Jahre als Architekt gearbeitet und kennst die Probleme deiner Zielgruppe aus erster Hand. Oder du hast eine besondere Methodik entwickelt, die niemand sonst anbietet.
Diese persönliche Geschichte ist dein wertvollstes Gut. Sie macht dich authentisch und schafft Vertrauen. Teile sie:
Erzähle von deinem persönlichen "Aha-Moment"
Erkläre, warum du dieses Problem lösen wolltest
Zeige, wie deine Erfahrung dein Produkt geprägt hat
Ich zum Beispiel nutze genau diesen Ansatz: "Als Architekt mit 25 Jahren Erfahrung kenne ich die Branche aus der Perspektive des Kunden und weiß, wo der Schuh drückt."
Fehler #3: Reaktive statt proaktive Kommunikation
Wartest du, bis jemand nach deinem Produkt fragt? Dann überlässt du anderen die Themenhoheit in deiner Branche. Branchenführer warten nicht – sie setzen Themen und prägen die Diskussion.
Agenda Setting bedeutet, Gespräche zu initiieren, bevor andere sie führen. So wirst du zum Thought Leader:
Identifiziere Trends, bevor sie Mainstream werden
Veröffentliche regelmäßig Prognosen zur Branchenentwicklung
Nimm Stellung zu aktuellen Entwicklungen
Statt nur auf Marktveränderungen zu reagieren, könntest du beispielsweise einen jährlichen "PropTech-Zukunftsreport" veröffentlichen, der die wichtigsten Trends für die kommenden Jahre prognostiziert. So wirst du zur Referenz, wenn es um Zukunftsthemen geht.
Fehler #4: Keine visuelle Wiedererkennbarkeit
Positionierung wirkt nicht nur über Worte, sondern auch über Bildsprache, Format und Tonalität. Diese Mikroelemente haben einen Makroeffekt auf deine Wahrnehmung im Markt.
Viele PropTechs unterschätzen die Kraft visueller Konsistenz. Dabei erkennen wir Apple-Werbung sofort – selbst ohne Logo. Diese visuelle DNA brauchst du auch:
Entwickle eine einzigartige Bildsprache
Nutze konsistente Formate für deine Inhalte
Halte an deiner visuellen Identität fest – auch wenn du sie selbst schon langweilig findest
Ein PropTech könnte beispielsweise immer dieselbe ungewöhnliche Perspektive in Fotos wählen oder eine charakteristische Farbkombination nutzen, die sofort mit der Marke assoziiert wird.
Fehler #5: Du sprichst wie ein Anbieter, nicht wie ein Führender
Angebotsorientierte Inhalte dominieren die PropTech-Kommunikation: "Unser Produkt kann X, Y und Z." Doch Branchenführer sprechen anders – sie blicken über den Tellerrand ihres eigenen Angebots hinaus.
Zukunftsweisende Inhalte machen dich zum Vordenker:
Diskutiere Branchenprobleme, nicht nur deine Lösungen
Biete Einblicke, die über dein Produkt hinausgehen
Zeige Perspektiven auf, die andere nicht sehen
Statt nur über deine Gebäudemanagement-Software zu sprechen, könntest du einen Artikel über "Die Zukunft des Wohnens im Jahr 2040" veröffentlichen. So wird aus Kommunikation ein Magnetfeld für Vertrauen und Autorität.
Fehler #6: Keine Content-Architektur im Hintergrund
Positionierung braucht Wiederholung, Struktur und Durchdringung. Einzelne Blogposts oder LinkedIn-Updates reichen nicht aus – du brauchst eine durchdachte Content-Architektur.
Diese Struktur sorgt dafür, dass deine Inhalte systematisch wirken:
Plane thematische Cluster statt Einzelbeiträge
Entwickle eine Content-Roadmap für 6-12 Monate
Sorge für Wiederholung deiner Kernbotschaften in verschiedenen Formaten
Eine effektive Content-Architektur könnte beispielsweise aus Quartalsthemen bestehen, die in verschiedenen Kanälen ausgespielt werden: vom Fachbeitrag über Social Media bis zum Webinar – alles aufeinander abgestimmt und mit konsistenten Botschaften.
Fehler #7: Du verwechselst Präsenz mit Positionierung
Viele PropTechs sind stolz auf ihre Präsenz in sozialen Medien oder auf Branchenevents. Doch Sichtbarkeit allein macht dich nicht bedeutsam. Thought Leadership erfordert strategische Relevanz.
Der Unterschied zwischen Präsenz und Positionierung:
Präsenz bedeutet, dass man dich sieht
Positionierung bedeutet, dass man dich als Autorität wahrnimmt
Thought Leadership bedeutet, dass man deinen Gedanken folgt
Statt einfach nur "dabei zu sein", solltest du jeden Berührungspunkt strategisch nutzen: Welche Botschaft vermittelst du? Welche Position nimmst du ein? Wie unterscheidest du dich von anderen?
Ein PropTech könnte beispielsweise bei jeder Branchenveranstaltung konsequent dieselbe kontroverse These vertreten und so zum "Querdenker" der Branche werden – eine klare Positionierung, die weit über bloße Präsenz hinausgeht.
Dein Positionierungs-Relaunch: Die Checkliste
Um deine Positionierung als Branchenführer zu stärken, solltest du folgende Schritte unternehmen:
Entwickle deine einzigartige Sprache
Identifiziere und eliminiere Floskeln in deiner Kommunikation
Schaffe eigene Begriffe für deine Methodik
Formuliere deine Kernbotschaften in bildhafter Sprache
Erzähle deine persönliche Geschichte
Verbinde deine Biografie mit deinem Produkt
Mache transparent, warum ausgerechnet du dieses Problem lösen kannst
Zeige die Menschen hinter dem Produkt
Werde proaktiv in deiner Kommunikation
Erstelle einen Redaktionsplan für die nächsten 6 Monate
Identifiziere Themen, bei denen du die Diskussion anführen willst
Veröffentliche regelmäßig Prognosen und Trendanalysen
Schaffe visuelle Konsistenz
Entwickle eine unverwechselbare Bildsprache
Nutze konsistente Formate und Layouts
Halte an deiner visuellen Identität fest, auch wenn du Abwechslung suchst
Sprich wie ein Thought Leader
Diskutiere Branchenprobleme, nicht nur deine Lösungen
Biete Einblicke, die über dein Produkt hinausgehen
Positioniere dich zu kontroversen Themen
Baue eine Content-Architektur
Plane thematische Cluster statt Einzelbeiträge
Entwickle eine Content-Roadmap für 6-12 Monate
Sorge für Wiederholung deiner Kernbotschaften in verschiedenen Formaten
Fokussiere auf strategische Relevanz
Prüfe jeden Veröffentlichung auf ihren strategischen Wert
Konzentriere dich auf Qualität statt Quantität
Messe den Erfolg deiner Positionierung, nicht nur deine Reichweite
Die Wahrheit ist: In der PropTech-Branche reicht ein gutes Produkt allein nicht aus. Der Markt ist überfüllt mit "innovativen Lösungen" und "zukunftsorientierten Plattformen". Wer sich nicht klar positioniert, wird übersehen – egal wie gut sein Produkt ist.
Aber mit der richtigen Positionierungsstrategie kannst du aus der Masse herausstechen und zum Vordenker werden. Wie Apple in der Tech-Branche kannst du in der PropTech-Welt eine Marke schaffen, die nicht nur gesehen, sondern begehrt wird.
Die Frage ist nicht, ob du es dir leisten kannst, in deine Positionierung zu investieren. Die Frage ist, ob du es dir leisten kannst, es nicht zu tun. Denn während du zögerst, übernehmen andere die Themenführerschaft in deiner Branche.
Mach Schluss mit unsichtbaren Positionierungsfehlern und werde zur Nummer 1 im Kopf deiner Zielgruppe. Denn am Ende gewinnt nicht das beste Produkt – sondern das, das am besten positioniert ist.