Artikel, 571 Wörter

Die Revitalisierung:
Architekturaufgabe in einem komplexen Geflecht

Das international tätige Architekturbüro KSP Engel geht Herausforderungen in der Transformation von Stadträumen ganzheitlich an

Die Revitalisierung ist eine typische, hochkomplexe Architekturaufgabe unserer Zeit. Die dabei zu leistende „Transformation“ von Bauwerken bedeutet, die Substanz zu erhalten und sie gleichzeitig anzupassen an neue Anforderungen. In der Regel ist eine solche Umwandlung der ökologisch und wirtschaftlich sinnvollere Weg im Gegensatz zum Abriss.

„Beim Bauen im Bestand gibt es viele verschiedene Rahmenbedingungen und Interessen. Die Kunst des Architekten liegt darin, diese in seinem Entwurf gestalterisch und funktional auf einen Nenner zu bringen“, fasst Jürgen Engel, der geschäftsführende Gesellschafter von KSP Engel Architekten, knapp zusammen. Als erfahrenem Architekten ist ihm bewusst: Bei großen Gebäuden oder ganzen Arealen betreffen die Entscheidungen rund um eine Revitalisierung – je nach Exponiertheit, Größe oder Denkmalstatus – den städtischen Raum der näheren Umgebung bis hin zur Infrastruktur der ganzen Stadt.

Große Gebäude haben meist starke Auswirkungen auf den städtebaulichen Kontext. Ob es sich um Verwaltungen, Firmensitze, Hotels, Kaufhäuser oder Industrieareale handelt, KSP hat schon viele Arten von Revitalisierungen umgesetzt. In jedem Falle müssen die Anliegen verschiedener Interessengruppen in Einklang gebracht werden. Sie alle haben ihre Zwänge und Wunschvorstellungen: Angefangen bei der Stadtverwaltung, über Eigentümer und Investoren, bis hin zu den Nutzern, den Anwohnern und der Allgemeinheit. Um für die gewünschte Lösung einen möglichst breiten Konsens unter den Beteiligten zu erzielen, geht der eigentlichen Planungsphase in manchen Fällen noch ein Verfahren zur Bürgerbeteiligung voraus. Die Prozesse sind komplex. Das braucht seine Zeit.

Sobald die politischen Aspekte geklärt sind, beschäftigen sich die Planer bei KSP mit den grundlegenden Rahmenbedingungen, basierend auf Gesetzen und konstruktiven Gegebenheiten. Es geht um juristische Fragen des Baurechts und der Denkmalpflege, um die technische Machbarkeit bei Energieeffizienz, Statik und Konstruktion, aber ebenso um die Belange von Städtebau und Infrastruktur.

Außerdem macht natürlich der Bauherr seine Vorgaben für das Budget der Maßnahmen. Die Eigentümer, die Investoren, wie auch die späteren Nutzer und Mieter erwarten von Anfang an Klarheit darüber, welche Kosten mit der Umwandlung verbunden sind. Die Einen legen dabei mehr Gewicht auf die einmalige Investition, die Anderen interessieren sich stärker für die laufenden Betriebskosten.

Laut Engel ist das Ziel ist immer „eine wirtschaftliche, technische und ästhetische Aufwertung der Immobilie“. Ob ihre ursprüngliche Nutzung beibehalten wird, kommt auf die individuellen Ziele der Maßnahme an. Die Verwandlung des Gebäudes kann einfach nur seine bestehende Nutzung verbessern und sie auf die aktuellen Bedürfnisse anpassen – oder ihm eine ganz neue Funktion zuweisen. So wandelte das Büro KSP Engel zum Beispiel die beiden ehemaligen Frankfurter Bürotürme „Hochhaus am Park“ in ein Wohnhochhaus und ein Hotel um, ergänzt durch eine Kita, ein Restaurant und eine Bar in den Erdgeschossbereichen. Damit schuf es nicht einfach nur mehr Wohnraum, sondern vernetzte den Bau zum ersten Mal funktional mit dem umliegenden Stadtraum, der schon immer überwiegend von kleinmaßstäblichen Wohngebäuden geprägt war.

Aus ihren umfangreichen Erfahrungen heraus kennen die Architekten von KSP die Herausforderungen beim Bauen im Bestand in all ihren Facetten. „Ob baurechtliche Feinheiten, technische Hürden oder Besonderheiten im Bauablauf, wie Bauen im laufenden Betrieb, wir haben fast alle denkbaren Schwierigkeitsgrade schon durchgemacht“ fasst Jürgen Engel zusammen. Bei Großprojekten, die eine stadträumliche Dimension haben, bleibt das nicht aus.

Bei seiner Entwurfsarbeit setzt Engel hohe Maßstäbe an, die ihm nicht zuletzt das hohe Renommee seines Büros eingebracht haben. Sein Leitmotiv, alle denkbaren Ansprüche, Ideen und Prozesse zunächst vom Grundgedanken der Resilienz herzuleiten, helfen ihm, konsequent zu bleiben und sein gewünschtes Niveau zu erzielen.

Pressemitteilung, 307 Wörter

Revitalisierung: Architekten von KSP Engel verwandeln Frankfurter Büroturm in Wohnhaus und Hotel

Lisa Romswinkel

Berlin, 20.01.2025:

Nach fünfjähriger Bauzeit, die von Unterbrechungen in der Coronazeit geprägt war, wurde letzte Woche im Frankfurter Westend das Gebäude „160 Park View“ feierlich eröffnet. Nach den Plänen des Architekturbüros KSP Engel entstanden aus den lange leer stehenden Büroräumen, ehemals als „Hochhaus am Park“ bekannt, 130 Wohnungen und ein Hotel.

Das Ensemble, ein Doppelturm in unmittelbarer Nähe der Goethe Universität, wurde komplett entkernt und neu gestaltet. Über seinem gemeinsamen Sockel ragen zwei Türme unterschiedlicher Höhe auf je annähernd quadratischem Grundriss empor.

Die beiden Baukörper sind zueinander versetzt und über die gesamte Höhe miteinander verbunden. Durch die neue Fassadengestaltung erscheinen die beiden Türme erstmals seit ihrem Bau in den siebziger Jahren in unterschiedlichem Charakter. Der 27-geschossige Wohnturm präsentiert sich mit einer hellen Glasfassade mit Schiebetüren, eingefasst in Blechpaneele, die ihr eine besonders plastische Wirkung verleihen. An allen vier Fassadenseiten und über alle Geschosse versetzt sind Loggien angeordnet. Der 20-geschossige Hotelturm setzt sich mit seiner dunkleren, aber ebenfalls transparenten Fassade dagegen ab.

Der Wohnturm beherbergt 130 Eigentumswohnungen. Das Hotel „Roomers Park View“, geführt von der Gekko Group, verfügt über 136 Zimmer und Suiten. Um das revitalisierte Gebäude trotz seiner Solitärwirkung mit dem umliegenden Stadtraum zu verbinden, planten die Architekten von KSP eine öffentliche Kindertagestagesstätte sowie ein Restaurant und eine Bar ein.

Gemeinsam mit Vertretern des Projektsteuerers Groß & Partner übergab Jürgen Engel, Geschäftsführer von KSP Engel, in einem feierlichen Festakt am Freitag symbolisch die Schlüssel an den Projektentwickler RFR.

Link zur Projektseite: https://www.ksp-engel.com/projekte/160-park-view

Über KSP Engel:

KSP Engel ist ein international aktives Architekturbüro mit über 300 Mitarbeitern aus 40 Nationen, spezialisiert auf intelligente, effiziente und nachhaltige Gebäude. Dezentral organisiert mit fünf Büros in Deutschland und internationalen Standorten in Peking und Shenzhen, hat jede Dependence ihr eigenes Profil, eingebettet in das Know-how des ganzen Netzwerks.

Pressekontakt:

Lisa Romswinkel

KSP Engel GmbH